BIOLOGIE

 
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Institut für Deutsche Schneckenzucht Nersingen
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Die Biologie der Helix Pomatia (Weinbergschnecke)

Die Gattung "Helix"

Die Schnirkelschnecken sind Angehörige der Gattung Helix, deren bekannteste Vertreter die Arten Helix pomatia, Helix aspersa, Helix lucorum sind. Hier soll aber von der größten einheimischen Schnecke, Helix pomatia, die Rede sein, welche schon seit Jahrhunderten in ernährungswirtschaftlicher Hinsicht einegroße Rolle spielt.

Die "Helix pomatia"

Unsere Weinbergschnecke Helix pomatia erreicht im ausgestreckten Zustand eine Länge von ca. 8 cm. Das gelbbraune, mit 5 braunen Bändern versehene Kalkgehäuse wirkt fast kugelig. Es besteht beim erwachsenen Tier aus 5 Umgängen und ist etwa 4 cm groß. Der Gehäuserand ist verstärkt. Der Körper der Schnecke gliedert sich in drei Teile, Fuß, Eingeweidesack mit Mantelhöhle und Kopf. Der Fuß ist ein stark von Muskeln durchsetzter Körperteil, der unten abgeplattet ist. Hinten läuft er in eine Spitze aus, vorn geht er in den Kopf über, der die wichtigsten Sinnesorgane und die Ausführöffnungen des Körpers darstellt. Durch Zusammenziehen und Strecken der Muskeln des Fußes wird die wellenförmige Kriechbewegung des Tieres hervorgerufen. Im Zusammenhang damit steht die Schleimabsonderung aus den in der Haut zahlreich vorhandenen Drüsen, wodurch das Gleiten ermöglicht wird. Das Einziehen des Fußes in das Gehäuse erfolgt mittels eines starken Muskels, der sich von der Spitze des Gehäuses an dessen Achse entlang bis zur Fußsohle erstreckt.

 

Die Oberfläche des Eingeweidesackes und der Mantelfalte, welche fest mit dem Gehäuserand verbunden sind, scheiden den Kalk für das umliegende schützende Gehäuse aus. Das Wachstum des Gehäuses erfolgt von diesem Rande aus.

Die Fortpflanzung der "Helix pomatia"

Bei günstigem Wetter beenden die Tiere bereits im April ihre Winterruhe und kriechen zwischen dem jungen Grün herum. Ende Mai beginnt die Zeit der Paarung, welche durch stundenlange Liebesspiele eingeleitet wird. Zwei Schnecken, die sich begegnen, betasten sich gegenseitig die Fühler und den Mund. Dabei erfolgt allmählich ein Aufrichten der Tiere, indem sie sich mit den Sohlenflächen gegeneinander stemmen. Vor der eigentlichen Begattung wird als Reizmittel für den Partner der Liebespfeil, ein nadelförmiges Gebilde aus kohlensaurem Kalk, aus der Geschlechtsöffnung hervorgestoßen. Dieser dringt an irgendeiner Stelle mit der Spitze in die Haut ein. Der getroffene Partner sinkt zunächst zurück. Nach Überwindung des Schmerzes richtet er sich aber wieder auf und stößt seinerseits einen Liebespfeil aus. Nach einer Ruhepause setzen die beiden Tiere das Liebesspiel fort bis zur gegenseitigen Begattung.

 

Die Ablage der Eier erfolgt etwa 3 - 4 Wochen später. Die Weinbergschnecke gräbt mit ihrem Fuß im lockeren Erdboden ein etwa 5 cm tiefes Loch, in welches sie die Eier ablegt. Ein Gelege enthält 20 bis 60 erbsengroße (5 - 6 mm) Eier, die eine weißglänzende Gallerthülle haben. Nach ungefähr 3 Wochen schlüpfen die Jungtiere. Nachdem sie bereits in der Erde an den aufgebrochenen Eihüllen gefressen haben, kommen sie an die Oberfläche und ernähren sich von zarten Pflanzenteilen. Das sehr dünne Gehäuse ist noch fast weiß und durchsichtig. Färbt sich aber bald hellbraun. Bei abwechslungsreicher Fütterung kann es im Laufe des Sommers zu einer nochmaligen Eiablage kommen. Ein Gelege enthält dann aber nur etwa 20 Eier.

 

Erst nach 3 - 4 Jahren hat die Weinbergschnecke ihre endgültige Größe erreicht und ist zur Fortpflanzung befähigt.

Das Überwintern der "Helix pomatia"

Die kalte Jahreszeit überdauert die Weinbergschnecke durch eine Winterruhe in der Erde. Zu diesem Zweck wird wieder mit dem Fuß ein Loch in die Erde gegraben. Das Tier legt sich dann so, dass die Gehäuseöffnung nach oben gerichtet ist. Vom Mantelrand wird nun ein dicker Kalkbrei ausgeschieden, der zu einem festen Deckel erhärtet und die Öffnung verschließt. Unter dem Deckel entstehen durch weiteres Zurückziehen der Schnecke in das Haus noch einige dünne Häute. In diesem Zustand kann die Weinbergschnecke verhältnismäßig niedrige Temperaturen ertragen.

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